Japan und Deutschland in gemeinsamer Verantwortung – danach leben wir in Düsseldorf

Diese Botschaft tragen wir von hier aus in alle Himmelsrichtungen – in ganz Deutschland. Von Kiel bis München, von Rostock bis Aachen. Über 50 Vereinigungen haben sich unter einem Dach zusammengeschlossen, dem „Verband Deutsch-Japanischer Gesellschaften“ (VDJG). In Großstädten wie Berlin und München haben sie – jeweils – zwischen 500  und 1000 Mitglieder. In anderen Städten sind es – jeweils –  zumindest einige hundert; in kleineren Gemeinden, die nicht so im Blickfeld stehen, sind es zumindest einige Dutzend Menschen, denen die deutsch-japanische Gemeinsamkeit wichtig ist.

Der Verband wird  von Düsseldorf aus geführt – genauer aus der Düsseldorfer Innenstadt, aus dem Poensgen-Haus in der Graf-Adolf-Straße 49. Von daher werden auch die großen Treffen geplant. Zum Beispiel für den 10. -12. Mai 2018 , die nächste Jahresveranstaltung, im Rathaus von Leipzig. Der VDJG ist dort Gast des Oberbürgermeisters. Dazu werden voraussichtlich 150 Delegierte,  Vorstände in den verschiedenen lokalen Gesellschaften zusammenkommen. Vorträge und Diskussionen decken ein breites Feld: Sicherheitspolitik in Asien, deutsch-japanische Städtepartnerschaften, traditionelle japanische Medizin (Kampo), Kunsthandwerk, Freundschaftstreffen mit den japanischen Schwesterverbänden in Kanazawa  und Jugendaustausch.

Jugendarbeit ist unser Schwerpunkt. In der älteren Generation ist das Deutschlandbild der Japaner noch lebendig. Die nachrückende Generation zeigt weniger Interesse an unserem Land. Es fehlt an Wissen. Vergleichsweise viel Kenntnis gibt es über Düsseldorf. Man weiß: Hier ist das japanische Zentrum auf dem europäischen Kontinent. In der Regel pflegen Geschäftsleute, die als „expatriots“ in der Immermannstraße gearbeitet haben und die Altstadt zu schätzen wissen, eine gute Erinnerung an diese Zeit. Sie halten auch Kontakt untereinander. Diese Basis wollen wir verbreitern.

Glücklicherweise stehen dem VDJG für die Jugendarbeit  finanzielle Mittel zur Verfügung, die wir unterstützend einsetzen können. Hier bewährt sich Tradition: Vor über hundert Jahren hat ein Japaner in Deutschland studiert und eine Frau vom Rhein, aus Andernach, nach Hause mitgenommen.  In Erinnerung an diese Geschichte hat sein Urenkel einen Millionenbetrag in eine Stiftung gegeben. Auch von der anderen Seite gab es Spendenbereitschaft. Eine alte Dame aus Düsseldorf hat den VDJG in ihrem Testament mit einem ähnlich hohen Betrag bedacht. In ehrenamtlichem Engagement nutzen  wir die Erträge, um junge Menschen aus beiden Ländern miteinander ins Gespräch zu bringen. Wir wollen Verständnis füreinander begründen und vertiefen. Es ist gut zu wissen: Düsseldorf ist nicht nur eine „Basis for Business“, sondern weit mehr.

Ruprecht Vondran